23.05.2016

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

REUTLINGEN: Die Mountainbike-Abteilung des 1. RMC Reutlingen veranstaltete am Freitag und Samstag das 1. Mountainbike-Festival Reutlingen.

»Spannende Wettkämpfe, atemberaubende Stuntshows und jede Menge Action«, hatte Franz Schneider, der Organisator des 1. Mountainbike-Festivals Reutlingen, versprochen. »Unser Ziel war es, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die für jeden das richtige bietet.« Was dabei herauskam, konnten 95 Mountainbike-Athleten aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland miterleben: Die Reutlinger Premiere eines Pumptrack-Rennens am Freitagabend sowie höchst spektakuläre Fourcross-Rennen und eine Slopestyle-Show am Samstag.

Die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ließ die Verantwortlichen der Mountainbike-Abteilung des RMC zunächst unruhig schlafen, ehe dann punktgenau zur Veranstaltung ideales Festival-Wetter herrschte. In unzähligen Arbeitsstunden hatten die RMC-Biker die 450 Meter lange Rennstrecke in einen dem Festival würdigen Zustand gebracht.

»Während des Winters«, so Schneider, hatten sie den Bike-Park mit der Einrichtung eines 55 Meter langen Pumptrack-Parcours und zweier Sprung-Rampen noch attraktiver gestaltet. Alles in Eigenleistung und ohne auch nur einen einzigen städtischen Euro.

Zum Pumptrack-Rennen am Freitag ab 19 Uhr hatten sich 18 Fahrer im Alter zwischen elf und 35 Jahren eingefunden. Auf der 55 Meter langen Rundbahn mit ihren zahlreichen Buckeln und zwei Steilkurven galt es zunächst eine Runde (ohne Wertung) in die Pedale tretend Schwung zu holen, in der zweiten hatte man sich ausschließlich per Technik (pumpen) so schnell wie möglich vorwärts zu bewegen. Nach zwei Qualifikationsrunden zogen die schnellsten Zehn ins Halbfinale, danach deren drei ins Finale ein. Am Ende siegte der Elfte der Fourcross-WM 2015, Jonas Gauß (RSG Grötzingen), vor Lokalmatador Sebastian Last. David Jäckel (TSV Betzingen) wurde Fünfter.

Nach Offenem Training und Qualifikations-Zeitläufen am Samstagvormittag standen ab 14 Uhr die Finalläufe aller acht Rennklassen auf dem Programm. Inzwischen gilt der landschaftlich herrlich gelegene RMC-Parcour als eine der anspruchsvollsten 4-Cross-Strecken in Deutschland. Auswärtige Teilnehmer sprachen gar vom »schönsten und besten überhaupt«.

Schon in der Qualifikation fetzten die Fourcross-Biker von der Startrampe herab, dass vielen der rund 800 Zuschauer der Atem stockte. Gesteigert noch, als die Halbfinals sowie die B-Finale und Finalläufe mit jeweils vier Fahrern am Startgatter ausgetragen wurden. Insgesamt 95 Fahrer hatten sich registrieren lassen.

Zum Höhepunkt des Tages wurden die Rennen der Klasse Elite, in welcher der 21-jährige WM-Dritte des Vorjahres, Benedikt Last vom 1. RMC Reutlingen, aufgrund einer Erkältung verzichten musste. Somit war der Weg frei für andere der mit 26 Fahrern am stärksten besetzten Klasse. Im abschließenden Finale, dem letzten Rennen des Tages, stand neben dem Schweizer Simon Waldburger, dem amtierenden Fourcross-Weltmeister Aiko Göhler aus Berlin und dem Stuttgarter Tom Scherer mit Marcus Haug auch ein Lokalmatador auf dem Starthügel. Nach hartem, die Zuschauer total begeisterndem Fight, siegte Waldenburger vor Göhler, Scherer und »Maggi« Haug, der schon kurz nach dem Start stürzte und als Folge nicht mehr in die Entscheidung eingreifen konnte. Unter den Lizenzfahrern belegten aus der Region David Jäckel den elften, Jannik Müller den 13. und Kevin Sioniowski den 24. Platz.

In den Ergebnislisten der Rennklassen, U11 (zwölf Teilnehmer), U17 (acht), Masters (sieben) und Damen (vier) taucht niemand aus unserer Region auf. Die Klasse U13 mit ihren zwölf Fahrern sieht Yanik Sahm auf Platz vier und Christian Borchert auf neun, die U15 Matti Schlegel unter sechs Teilnehmern auf dem dritten Platz. Herausragend Sebastian Last, den Jüngeren der Last-Brüder, der unter 20 Mountainbike-Piloten im Finallauf der Klasse Hobby als einziger Reutlinger Sieger über den Zielstrich fuhr.

Den Abschluss des rundum begeisternden Mountainbike-Festivals bildete das erstmals in Reutlingen ausgetragene, sogenannte Slopestyle, zu dem sich zwölf wagemutige Athleten angemeldet hatten. Über fünf Sprung-Rampen hinweg zeigte Deutschlands Elite, von Juroren bewertete, spektakuläre Stunts à la Rückwärtssalto und Co, die den Zuschauern den Atem stocken ließen.