19.02.2013

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

Auf der Rennstrecke des 1. RMC an der Gönninger Landstraße dröhnten die Motoren, Staub wirbelte auf. Am 19./20. Mai, einem sonnig-warmen Wochenende des vergangenen Jahres. 7500 Zuschauer ließen sich von den Rennen zur Seitenwagen-WM und Quad-EM begeistern. Ohne akustische Probleme – auch für die Motocross-Fans.

In einer der Pausen zwischen den Wertungsläufen fiel es auf. Wer ein Gespür dafür hatte, konnte es plötzlich deutlich hören. Vogel-Gesang, von Bäumen herab. Am Fuße des Steilhangs, entlang des Fliegenbachs, am Schwalbenschwanz, entlang des nahen Breitenbachs und anderswo. Von überall kam Gezwitscher von Amseln, Finken, Bachstelzen und Co. Aber warum so laut und warum hat sich die Vogelwelt von hier nicht vorübergehend in ruhigere Gefilde verabschiedet? Eine akustische Täuschung etwa? Nein, sie bleiben einfach da.

Verhaltensbiologen haben dafür eine schlüssige Erklärung. Singvögel kommen mit dem Verkehrslärm in der Stadt zurecht. »Die wollen sich Gehör verschaffen, indem sie den Gesang bis zu 14 Dezibel lauter vortragen als ihre Artgenossen in ruhigen Gebieten«, sagen die Experten.