16.04.2015

Reutlinger General-Anzeiger

Sportlerehrung – OB Barbara Bosch übergibt 151 Medaillen für Bestleistungen des Vorjahres

REUTLINGEN. »Ein Hoch« auf 151 besonders erfolgreiche Reutlinger Sportler des vergangenen Jahres sprach Oberbürgermeisterin Barbara Bosch gestern Abend im Rathaus-Foyer aus, nachdem zuvor der Fußball-WM-Song »Ein Hoch auf das, was vor uns liegt« aus den Lautsprechern erklungen war. Den Bogen vom Zurückliegenden – den Erfolgen des Jahres 2014 – zum Bevorstehenden spannte später der Sportkreis-Vorsitzende Karl-Heinz Walter: Die Auszeichnung vor großem Publikum sei nicht zuletzt ein Motivationsschub – um den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und auf dem Siegertreppchen, sofern nicht bereits an der Spitze angelangt, noch ein bisschen nach oben zu steigen.
Insgesamt lagen für die Sportlerehrung 151 Medaillen bereit, die OB Bosch später mit Assistenz überreichte – 108 kleine und 33 große in Silber sowie 10 in Gold. Ausgezeichnet wurden Einzel- und Mannschaftsmeister aus 21 Sportarten und 13 Vereinen, darunter, wie die Oberbürgermeisterin hervorhob, sogar eine Europameisterin (Simone Briese-Baetke im Degenfechten/Rollstuhlfechten) und eine Drittplatzierte bei Europameisterschaften (die TSG-Triathletin Svenja Bazlen).

Funktionierendes Vereinsleben

Barbara Bosch nannte die erfolgreichen Sportler »Botschafter unserer Stadt Reutlingen«, zum Teil weit über die Stadtgrenzen hinaus, und freute sich insbesondere darüber, dass unter den 151 Geehrten 94 Kinder und Jugendliche sind. Das sei – ohne die Leistung der Erwachsenen schmälern zu wollen – ein toller Erfolg und zeige, dass sich engagierte Kinder- und Jugendarbeit lohne. Überhaupt zeichne sich Reutlingen durch ein »gut funktionierendes sportliches Vereinsleben« aus, so die OB, was auch durch zahlreiche überregionale Wettkämpfe dokumentiert sei, die 2014 in Reutlingen und seinen Stadtbezirken ausgetragen wurden.
Werbung machte Bosch bei dieser Gelegenheit für den Erima-Firmenlauf, der voriges Jahr mit 914 Läufern erstmals stattgefunden habe und wegen dieses Erfolgs 2015 wiederholt werde: »Vielleicht macht ja noch der eine oder andere mit, damit sich diese Laufserie in Reutlingen etablieren kann.«

Sport ist Sternchenthema

All’ diese Sportveranstaltungen seien nur möglich, »weil Sie alle hier ganz viel Zeit, Herzblut, Sachverstand und Mühe in die Vereinsarbeit stecken«, lobte Barbara Bosch die Sportler, Trainer und Funktionäre. Dass man sich in der Freizeit in einem Sportverein ehrenamtlich engagiere, sei »in unserer schnelllebigen Zeit« nicht mehr selbstverständlich.
Sportkreis-Chef Walter dankte der OB, dem Gemeinderat und »dem Team in der Stadtverwaltung« dafür, dass sie die jährliche Sportlerehrung ermöglichen. Neben der bereits zitierten Motivation für die Sportler wirke sie nämlich auch motivierend auf jene, »die noch nicht dabei sind«, die noch keinen Sport treiben. Leistungsstarke, leistungsbereite Mitmenschen seien »Vorbilder für alle anderen«, sie begründeten eine »Mitmachkultur«. Unterm Strich zog Karl-Heinz Walter das Fazit, dass Sport in Reutlingen »nicht das fünfte Rad am Wagen der Kommunalpolitik ist«, sondern »ein Sternchenthema«.
Der Verein Abada Capoeira, der 2014 mit dem Reutlinger Jonathan Tekle selbst einen Deutschen Meister stellte, nutzte anschließend die Chance, die brasilianische Kampfkunst mit tänzerischen und akrobatischen Elementen dem sportinteressierten Publikum näher zu bringen. Auch Barbara Bosch zeigte sich beeindruckt: Sie hatte zuvor nach eigenem Bekunden immer nur ihre Nichte davon schwärmen hören.