28.07.2015

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

REUTLINGEN: Zu Motocross-Rennsport vom Allerfeinsten wurden die zwei Wertungsläufe zur Internationalen Deutschen Meisterschaft der Klasse Seitenwagen beim 1. RMC Reutlingen. Garhammer/Kälin stürzten schwer.

Beim 53. Reutlinger ADAC-Motocross begeisterte das vorletzte von sieben Meisterschaftsrennen der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2015 der Seitenwagen 5000 Zuschauer an der Gönninger Landstraße.

30 Gespanne mit Fahrern und Beifahrern aus sechs Nationen waren nach Reutlingen gekommen. Dabei auch die in der DM-Zwischenwertung mit zwei Punkten vorne liegenden Schweizer Andy Bürgler/Martin Betschart und ihre bislang härtesten Konkurrenten, der belgiseh-lettischen Paarung Joris Hendrickx/Kaspars Liepins.

Die Augen der großen Reutlinger Motocross-Fangemeinde aber waren insbesondere auf ihre aussichtsreichen Lokal Heros Tobias Garhammer (Mössingen) und dessen Beifahrer Bruno Kälin aus der Schweiz gerichtet. Der 31-jährige Polizist, erst seit 2012 als Sidecar-Pilot in ganz Europa unterwegs, hoffte auf »Platz fünf, direkt hinter den langjährig erfahrenen vier Favoriten.«

Nach den am Sonntagvormittag ausgefahrenen Qualifikations-Rennen über die 1800 Meter lange Naturstrecke mit ihrem höchst spektakulären Steilhang standen die Startplätze fest. Für 30 Gespanne, die am Nachmittag zu den beiden Wertungsläufen hinter dem Startgatter standen.

Bei ideal trockener Witterung sollten die beiden Läufe auf der vom 1. RMC Reutlingen bestens präparierten Strecke zum Triumph für Hendrickx/Liepins werden. Auf ihrer VMC-Zabel fuhren sie im ersten Lauf auf Platz zwei, den zweiten Durchgang entschieden sie für sich. Bürgler/Betschart hatten mit zwei dritten Plätzen das Nachsehen und mussten damit die Führung der DM-Zwischenwertung an die Tagessieger abgeben.

Garhammer/Kälin gingen mit einem Traumstart als Zweite in die erste Runde, nach der sie dann im Laufe des Rennens auf den dennoch ausgezeichneten siebten Platz zurückfielen.

Lob für Garhammer kam von seinem 50-jährigen Beifahrer, der ihm trotz dessen aufgerissenem Daumen »ein gutes Rennen« bescheinigte. Auch für den seit 30 Jahren als Beifahrer fungierenden Schweizer, »einer ist mir mit dem Lenker in die Rippen gefahren«, verlief der erste Wertungslauf nicht schmerzfrei.

Im zweiten Lauf sollte es für die Beiden noch schlimmer kommen. Am Ende der Startgeraden waren sie zu Fall gekommen und von einem nicht mehr ausweichen könnenden Gespann überrollt worden. Die Zuschauer hielten den Atem an. So lange, bis es Entwarnung gab und das Rennen neu gestartet werden konnte. Garhammer/Kälin hatten Glück im Unglück: Tobias zog sich lediglich Prellungen zu, Bruno zusätzlich noch einen Bruch des Nasenbeins. »Wir sind sehr froh, dass nicht noch mehr passierte«, bilanzierte RMC-Vorsitzender Michael Saur den Horror Crash auf dem Gelände an der Gönninger Landstraße. Wohlwissend, »dass so etwas bei Motocross-Rennen immer mal vorkommen kann.«