18.07.2015

Reutlinger General-Anzeiger

Moto-Cross
Seitenwagen- und Quad-DM in Reutlingen. Erstmals Großveranstaltung mit integriertem BW-Cup

REUTLINGEN. Aus zwei mach’ eins: Wo es in den vergangenen Jahren zwei eigenständige Moto-Cross-Veranstaltungen gab, hat der 1. RMC Reutlingen nun daraus ein gemeinsames Großereignis mit internationaler Beteiligung gemacht. Erstmals treten am selben Wochenende die besten deutschen Seitenwagen- und Quad-Piloten sowie baden-württembergische Fahrer der Solo-Klasse auf der Strecke am Sportpark an.

»Wir wollten die Belastung für unsere über 200 Helfer minimieren. Zugleich aber auch unserem Nachwuchs die Möglichkeit geben, einmal vor großem Publikum zu fahren«, begründet RMC-Sportleiter Michael Garhammer das ungewöhnliche Programm der Veranstaltung am 25. und 26. Juli. Die Zusammenlegung sei zunächst mal ein Versuch. »Wir schauen, wie der Erfolg ist.«

Viele Dänen und Niederländer

Daher werden nun am Samstag in einer Woche die jungen Einzelfahrer von der 50-ccm- bis zur 125-ccm-Klasse um Punkte für den Baden-Württemberg-Cup kämpfen. Einen Tag später dann treten in der Solo-Klasse die erfahreneren Piloten im BW-Pokal an – jeweils mit RMC-Beteiligung. Zudem ist Reutlingen Station in der deutschen Quad- und Seitenwagen-Meisterschaft. Im Quad, dem vorletzten Saison-Rennen, schicken die Gastgeber zwei Lokalmatadore ins Rennen. Der im Titelkampf führende Stefan Schreiber sowie Dietmar Bazle (beide KTM) treffen unter anderem auf zahlreiche Dänen und Niederländer, in deren Heimatland es weniger Wettkämpfe gibt und die daher die Gelegenheit nutzen, im Nachbarland an den Start zu gehen.

Auch bei den Seitenwagen, von jeher ein Publikumsmagnet, mischt der Gastgeber auf höchster deutscher Ebene mit.

Der Mössinger Tobias Garhammer liegt mit seinem Beifahrer Bruno Kälin, mit dem er erst seit dieser Saison zusammen antritt, auf Rang 13 der DM-Wertung. Das Schweizer Duo Andy Bürgler/Martin Betschart, das im Vorjahr in Reutlingen beide Läufe gewann, reist als Meisterschafts-Spitzenreiter an.

Trockenheit als Problem

Die derzeitige Brut-Hitze bringt die RMC-Macher ins Grübeln. Die Strecke ist staubtrocken, entsprechend hart und sehr festgefahren. »Wenn wir Wasser draufschütten, hält es maximal zwei Minuten, dann ist alles wieder trocken«, beschreibt Garhammer das Problem. Damit das Wasser im Untergrund der 1,8 km langen Strecke bleibt, müsste man den Oberboden aufreißen, wie Garhammer ausführt.

Besser und einfacher wäre die Unterstützung durch Petrus. »Wir warten auf das Gewitter am Samstag«, sagt Garhammer mit einem Schmunzeln. Das Nass der Naturgewalten wäre allemal billiger als das Wasser aus der Leitung. Um eine Zahl zu nennen: Das Jahr über müsse der RMC rund 10000 Euro an Wasserkosten aufbringen. Der Gesamtetat der Veranstaltung beläuft sich etwa 50 000 Euro. Der RMC hofft laut Garhammer auf insgesamt 3 500 Zuschauer.

Weil es derzeit bereits drei deutsche Renn-Veranstalter in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft gibt, »ist das für uns die nächsten zwei, drei Jahre kein Thema«, erklärt Garhammer. Neu im Vorfeld des Reutlinger Moto-Cross ist eine Mountainbike-Jump-Show, die für Freitagabend, 24. Juli, eingeplant ist. Die bisherige Freestyle-Show fällt zumindest dieses Jahr aus (wir berichteten).