15.11.2016

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

Stuttgart

Die 34. Auflage des zweitägigen Stuttgarter ADAC-Supercross wurde in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle abermals zu einem begeisternden Spektakel. Aus rund 2000 Kubikmeter speckiger Fildererde war ein knapp 400 Meter langer Parcours modelliert worden, der es in sich hatte. Damit die Spannung auch den Siedepunkt erreicht, war die Strecke unterm Hallendach der mit insgesamt 14.900 Zuschauern am Freitag ganz und am Samstag komplett ausverkauften Bad Cannstatter Indoor-Arena abermals äußerst selektiv gestaltet. 28 Motocross-Weltklassepiloten aus zehn Nationen waren an beiden Abenden in der Königsklasse SX1 am Start. Darunter deren elf aus den USA. Die Augen der Zuschauer waren insbesondere auch auf zwei deutsche Lokalmatadoren gerichtet: Auf den erstmals in der SX1 startenden Berliner Freestyle-Spezialisten Kai Haase vom 1. RMC Reutlingen und den erfahrenen 23-jährigen Schneeberger Dominique Thury. Während Haase auf seiner Suzuki am Freitag nicht über den Hoffnungslauf hinaus kam, schaffte er es am Samstag ins Halbfinale, wo dann freilich Endstation war. Sein im Vorfeld gestecktes Ziel, »unter die zwölf Fahrer des Halbfinals zu kommen«, hatte der 25-jährige Blondschopf damit erreicht. KTM-Pilot Thury, der am ersten Rennabend mit Finalplatz drei glänzen konnte, ging am Tag darauf nach unverschuldeten Stürzen, sowohl in der Qualifikation als auch im Hoffnungslauf, leer aus. In Abwesenheit des Siegers der Jahre 2014 und 2015, Gregory Aranda aus Frankreich, ließ der als Außenseiter gehandelte US-Amerikaner Nicholas Schmid mit beiden siegreich gestalteten Rennen mächtig aufhorchen und krönte sich damit zum »König von Stuttgart«.

Der Thüringer Stephan Büttner wurde in der Klasse SX2 unter 27 Nachwuchsfahrern aus elf Nationen, im Alter bis maximal 21 Jahre, »Prinz von Stuttgart«. Der Kawasaki-Pilot triumphierte nach je zwei am Freitag und Samstag ausgefahrenen und dabei drei gewonnenen Rennen als souveräner Gesamtsieger. Der ebenfalls aus Thüringen stammende Paul Haberland landete als zweitbester Deutscher auf Rang neun der Gesamtwertung.

In der Rennklasse SX3 bestand für Nachuchsfahrer im Alter zwischen elf und 16 Jahren die Chance, sich vor großem Publikum zu präsentieren. Unter den zwölf nationalen Rookies, die nach Zeittraining und Qualifikationsrennen an beiden Tagen je ein Final-Rennen austrugen, war mit Jannic Munz ein hoffnungsvoller Youngster des 1. RMC Reutlingen. John-Pascal Gieler aus Wusterwitz siegte am ersten Renntag, der Chemnitzer Justin Trache am zweiten. Munz fuhr als Neunter beziehungsweise Elfter über den Zielstrich.

Und auch bei der Show der Mini-Bike-Kids, Klasse SX4, waren die Achalmstädter am Samstagabend unter zwölf unerschrockenen Kids vertreten. Die KTM-Piloten Luca Röhner als Vierter nur drei Sekunden hinter dem Sieger, Thommy Schnitzler als Siebter, der Bad Uracher Alexander Hail als Elfter und Leon Denz als Zwölfter werden diesen Auftritt wohl nie mehr vergessen. Unter den zwölf ausschließlich baden-württembergischen Nachwuchsfahrern der am Freitagabend ausgetragenen Klasse SX5 befand sich mit Sandy Krüger-Schnitzler eine Amazone des 1. RMC Reutlingen. Während unter den sechs bis zehn Jahre alten Startern Aaron Kowatsch aus Schwaigern siegreich war, musste sich die unerschrockene Sandy unter den harten Jungs mit Platz elf begnügen.

Rennleiter zum siebten Mal in Folge war der Vorsitzende des 1. RMC Reutlingen, Michael Saur. Nicht zu vergessen Michael Garhammer, der zum 22. Mal als Technischer Kommissar und Obmann im Vorstartbereich in Doppelfunktion im Einsatz war. Ebenso traditionell rund 20 RMC-Mitglieder als Streckenposten.